Am 07. März 2025 durfte ich in meiner ersten Rede die Bedeutung der Kunst- und Kulturbranche für unsere Gesellschaft, Demokratie und Wirtschaft darlegen. Kultur ist wie ein Grundnahrungsmittel, wie das Brot auf unserem Tisch, wie das Salz in der Suppe. Kunst und Kultur sind lebensnotwendig für unsere demokratische Gesellschaft und vitale Wirtschaft.
Unter folgendem Link kannst du dir die gesamte Rede anhören: Rede von Nationalratsabgeordneten Katrin Auer vom 07. März 2025
Nachdem mir die Zeit für die Rede doch etwas zu kurz geworden ist, kannst du hier meinen geplanten Redetext durchlesen:
“Sehr geehrter Herr Präsident!
Sehr geehrter Herr Bundeskanzler!
Sehr geehrter Herr Vizekanzler!
Geschätzte Regierungsmitglieder der ÖVP, NEOS und SPÖ!
Es freut mich, heute bei meiner ersten Rede im Nationalrat drei Schulklassen des BRG Steyr – aus meiner Heimatstadt – begrüßen zu dürfen! Grüß euch!
Als Abgeordnete bin ich stolz auf das vorliegende Regierungsprogramm.
Denn dieses Programm ist geprägt vom gemeinsamen Willen zur Zusammenarbeit und um Lösungen zu finden.
Unser Ziel ist es das Leben der Menschen besser zu machen und den Staatshaushalt zu reparieren.
- Wir werden auf den hinterlassenen Baustellen gemeinsam Leuchttürme bauen.
- Wir werden reparieren, was kaputt gemacht wurde.
- Und wir werden innovativ sein, weil wir gemeinsam den Willen und die visionäre Kraft haben, die anderen gefehlt hat.
Wir bilden die Regierung der Willigen.
Es wurden heute schon viele wesentliche Bereiche angesprochen, wie wir das schaffen werden.
Ich möchte einbringen, welche Rolle hier Kunst und Kultur zukommt.
Österreich ist als Kulturland eine Weltmacht – das ist unbestritten.
Unser Kulturbegriff ist weltoffen und sichert der Kunst die Freiheit.
Kunst und Kultur sind Identität, Kritik, Tradition, Innovation, Freiheit, Kontroverse, Inspiration, Konfrontation und Impuls.
Kunst hat vor allem eine kritische Funktion, wie in der zeitgenössischen Kunst, freien Szene und Jugendkultur.
Kunst und Kultur umgeben uns ständig, sind das Salz in unserer Suppe und der Boden auf dem wir unsere Gegenwart und Zukunft aufbauen.
Wie das Hohe Haus, in dem wir arbeiten, das Ausdruck der hochkarätigen Bau-Kultur unseres Landes ist, allen Besucher:innen offen steht, wo Politik und Bildung vermittelt wird und mit so vielen Kunstwerken bereits ein Leuchtturm unserer Kultur, Gesellschaft und Politik ist.
Unser kulturelles Erbe und unsere Künstler und Künstlerinnen schaffen einen großen materiellen und immateriellen Wert für unsere Gesellschaft und Wirtschaft.
Die Kreativwirtschaft produziert Milliardenumsätze, schafft hunderttausende Arbeitsplätze und bringt ständig Innovationen auf den Markt.
Unsere Fördergelder sind in der Kulturbranche sehr gut investiert, weil sie mit Mehrwert in die heimische Wirtschaft zurückfließen, Arbeitsplätze sichern und unseren Marktwert als Kulturland und Tourismusdestination steigern.
Allen voran mit den Bundesmuseen und Bundestheatern als unseren Flaggschiffen.
Kulturinvestitionen fördern das Wirtschaftswachstum und haben somit erhebliche positive Wachstumseffekte für die betreffenden Regionen.
Das Regierungsziel “Vitale Wirtschaft & Wachsender Wohlstand” wird somit auch in der Kunst und Kulturbranche umgesetzt.
Wertschätzung ist aber nicht nur von Wertschöpfung abhängig.
Darum darf auf das große Ausmaß von ehrenamtlicher Arbeit nicht vergessen werden und vor allem müssen wir unfairen Arbeitsverhältnissen in der Kulturbranche entgegenwirken.
Das Regierungsvorhaben “Starke Leistung & Faire Solidarität” wird auch in der Kunst und Kultur umgesetzt, indem faire Bezahlung und sozialrechtliche Absicherung von Kulturschaffenden durch die Beseitigung von prekären Arbeitsverhältnissen erreicht werden wird.
Im Kampf gegen den Gender Pay Gap und gegen Machtmissbrauch und Gewaltverhältnisse finden wir Verbündete im Frauen- und Sozialministerium.
Die Umsetzung der Fair Pay Strategie und Maßnahmen zu Vereinbarkeit von Familie und Beruf werden in interministeriellen Arbeitsgruppen gemeinsam geschaffen werden.
Im Regierungsprogramm setzen wir uns auch zum Ziel, die Entwicklung neuer Lehrberufe in der Kulturbranche zu prüfen.
Die Zusammenarbeit von Bildungsministerium und Kulturressort wird außerdem die kulturelle Bildung von den Kleinkindern bis zu den Studierenden zum Ziel haben.
Durch die Stärkung der Kulturvermittlung, die Förderung der Teilhabe und Chancengleichheit, die Anerkennung des amateur- und semiprofessionellen Kulturbereichs und durch die Wertschätzung des Ehrenamtes, werden Publikum, Künstlerinnen und Kulturschaffende gleichermaßen aufgewertet.
Indem wir das Urhebervertragsrecht prüfen, werden wir die Position von Kunstschaffenden stärken.
Die steuerliche Absetzbarkeit von denkmalpflegerischen Maßnahmen wird geprüft werden und dadurch vermehrte Aufträge der heimischen Wirtschaft zugutekommen lassen.
Österreich wird als Film-, Fernseh- und Musikstandort durch die Investment Obligation finanziell ausgebaut.
Das ist ein fairer Beitrag der internationalen Streamingdienste zur Finanzierung unserer Strategie.
Ich plädiere für die Weiterführung des Förderprogramms „Klimafitte Kulturbetriebe“, um weiterhin positive Auswirkungen auf die heimische Wirtschaft zu haben und unser kulturelles Erbe nachhaltig zu sichern.
Im städtischen und ländlichen Raum werden wir die kulturelle Nahversorgung stärken und die Belebung der Ortskerne unterstützen.
Kunst und Kultur sind geprägt durch Freiheit, Vielfalt, Partizipation und Arbeit.
Das haben sie mit Demokratie gemeinsam.
Kunst und Kultur sind darum nicht das Sahnehäubchen, nicht der Kaviar und nicht der Champagner in unserem Leben.
Kultur ist wie ein Grundnahrungsmittel, wie das Brot auf unserem Tisch, wie das Salz in der Suppe.
Kunst und Kultur sind lebensnotwendig für unsere demokratische Gesellschaft und vitale Wirtschaft.”